Heute geht es weiter nach Makeni. Ich bin bereits früh zum ersten mal wach. Gleich neben meinem Zimmer treffen sich Moslems zum Frühgebet. Es ist Ramadan und da erschallt ihr „Allah akbar“ etwas lauter als sonst. Um 7:30 meldet sich mein Rücken dann so stark, dass ich aufstehe. Glorious ist noch nicht da, und so habe ich genug Zeit fürs Frühstück – Ovaltine (ja, so heisst das braune Pulver hier, schmecht aber gleich wie in der Schweiz) mit Brot – und dann für eine Dusche. Das funktioniert so, dass man in einem dunklen Raum aus einer Tonne Wasser schöpft und über sich drüber leert. Kein Vergnügen, aber es erfüllt den Zweck.
Nach dem Mittag geht es dann los nach Makeni. Die fahrt ist wie immer lang und spannend. Wir belegen ein Taxi mit 6 Personen und allerlei Gepäck. Und dabei nehmen sie noch etwas Rücksicht auf den weissen. Denn mit nur Afrikanern hätten sicher noch drei Leute und vier Hühner mehr rein gepasst. Unterwegs verabschiedet sich dann noch die Kupplung und die halbe Bremse, aber am Ende kommen wir heil in Makeni an.
Eine Stunde später kommt dann auch die restliche Crew aus Grafton an. Sie haben einen Minibus gechartert – und schlussendlich 22 Leute rein gepackt. Naja, unten gingen nur 19 rein, also mussten 3 noch aufs Dach.
Ich habe endlich ein paar Stunden Zeit, mich auszuruhen und Dinge zu erledigen. Ich nehme mir die eine Arbeit fürs Studium vor – die Exegese von Psalm 8. Als Abendessen gönne ich mir wieder eine grosse Tasse Ovaltine. Um 22 Uhr findet dann das Abendgebet statt. 25 Leute drängen sich ins Wohnzimmer von Usman und Glorious, beten miteinander Gott an, singen, tauschen aus, beten. Ich bin überwältigt, was Gott hier tut. Angefangen hat es alles mit einer Frau, die nach dem Krieg zurück in ihr Land geht und bereit ist, ihr Leben für andere einzusetzen.

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