Die Bibel ist eine grosse Erzählung, zu der jedes Buch seinen Teil dazu beiträgt. Dabei hat Gott zu jeder Zeit in der Art dieser Zeit gesprochen, damit es die Leute dieser Zeit verstehen und leben konnten. Damit wir die grosse Story heute verstehen und leben können, braucht es auch heute noch Übersetzer. Oder anders gesagt: Die Bibel muss ausgelegt werden, und zwar nicht von einem einzelnen, sondern in der Gemeinschaft. Schlussendlich geht es aber immer um das Kernstück der Erzählung: Jesus Christus. Jeder Wiki-Schreiber eines Teils der grossen Story zielt schlussendlich auf diese eine Person. Und in ihm machen die grossen Elemente der Story erst Sinn: Jesus bietet mit seinem Leben das Abbild der Erzählung. In ihm wird das Eins-Sein mit Gott, mit sich selber, mit den anderen und mit der Welt sichtbar. In seinem Leben, seinem Sterben, seiner Auferstehung und seiner Auffahrt bietet Gott uns – und zwar jedem Menschen – Erlösung an. Und das bedeutet, wieder eins zu werden mit Gott, mit sich selber, mit anderen Menschen und mit der Welt. Und schlussendlich wird in der Rückkehr von Jesus die Erfüllung kommen. Jedes Geschöpf wird seiner eigentlichen Bestimmung zu geführt und die grosse Geschichte kommt zum grande finale! Jesus Christus ist also das Ziel und das Zentrum jeder Wiki-Erzählung.
Nun haben wir das Rüstzeug um die Bibel zu lesen. Wir verstehen, dass es schlussendlich um eine grosser Erzählung geht, die sechs Elemente besitzt. Diese grosse Erzählung geht vom Einssein, zum Zerbruch, zum Gegeneinander, zur Erlösung, zum Zusammenkommen und zur Erfüllung. Und der grosse Held und Hauptdarsteller darin ist Jesus Christus. Weil die Menschen nicht zu jeder Zeit alles bereits raffen konnten, hat Gott zu jeder Zeit auf die Art der Zeit gesprochen, damit es für die Menschen zu dieser Zeit verständlich ist. Und wenn wir heute die sechs Elemente der grossen Erzählung im Hinterkopf behalten, den Hauptdarsteller erkennen und es wagen, in der Gemeinschaft etwas Übersetzungsarbeit zu leisten, dann kriegt jeder Teil dieses inspirierten Buches die Kraft, unser Leben zu einem Teil der Erzählung zu machen. Doch mehr dazu im nächsten Post.

Für diesen Post wurde ich von Scot McKnight und seinem Buch „The blue Parakeet – Rethink How You Read the Bible“ inspiriert. Einige seiner Gedanken habe ich – ohne diese zu kennzeichnen – übernommen.