Seit Mittwoch bin ich wieder in meiner zweiten Heimat: Westafrika. Am Morgen ging es los mit Bus und Zug nach Zürich, dann nach Amsterdam und von da nach Lagos. Das Flugzeug war nicht ganz voll und so der Flug dementsprechend angenehm. Auch die Einreise nach Nigeria war ok – was sonst bis zu drei Stunden gehen kann, dauerte für einmal nur 30 Minuten. Am Donnerstag standen einige Gespräche auf dem Programm. Eunice und Robertson kamen vorbei und wir haben uns über das Land und deren Entwicklung unterhalten. Interessanterweise landen wir dabei immer beim Thema, wie der Glaube im Alltag praktisch werden kann. Lustigerweise oder eher traurigerweise steht dabei das Bild, was Kirche und Christsein bedeut, im Weg. Kirche bedeutet auch hier v.a. ein Gebäude und ein Gottesdienst, während Christsein ein möglicher Weg darstellt, möglichst schnell reich und erfolgreich zu werden. Sehr selten geht es dabei um praktische Christusnachfolge oder den Auftrag, diese Welt durch einfache Taten im persönlichen Umfeld ein Stück besser zu machen. Unsere Frage war dabei, ob wir überhaupt noch von Kirche oder Christsein sprechen wollen oder ob wir uns nicht nicht viel eher als Jesus-Nachfolger und als Bewegung verstehen.
Heute Freitag ging es dann weiter in den Osten von Nigeria, nach Enugu, dem Zentrum der Igbos. Aus Sicherheitsgründen sind wir mit einem Linienbus, anstatt einem Privatauto gefahren. Das bedeutete um 5 Uhr los, um 7 Uhr auf den Bus und gegen 18 Uhr endlich da. Ich habe während der Fahrt vor allem gedöst und gegen Kopfschmerzen gekämpft. Die Umstellung auf das andere Klima mit 33 Grad und das örtliche Essen scheint mir überaus Mühe zu machen.
Morgen Samstag geht es dann so richtig los. Wir haben ein paar Meetings mit der Vineyard hier, die im Frühling entstanden ist. Ich bin gespannt, wie offen sie für ein neues Bild von Kirche sind, die sich nicht um Geld oder persöniches Wohlbefinden, sondern um Jesus und die Nöte dieser Welt drehen. Und von diesen gibt es hier genug!