Der letzte Tag ist immer der Härteste. Der Flug geht erst am Abend. Ich bin froh, dass ich am Morgen noch in einer Kirche predigen darf. War ganz cool, viel Tanz, ziemlich laut. Ich habe über Johannes 17:3 gesprochen: Ewiges Leben heisst, Gott persönlich zu kennen.

Anschliessend hat uns der Pastor noch seine andere Arbeit gezeigt. Ziemlich eindrücklich: er leitet eine Computerschule, bei der die Schüler nach erfolgreichem Abschluss einen eigenen Computer kriegen. Mit dem Geld, das reinkommt, kauft er Kleider und Lebensmittel für Pastoren und Missionare. Mittlerweile hat er 20 Klassen durch. Sein nächstes Ziel ist es, 100 Pastoren gratis zu schulen und jede der Kirchen mit einem Computer auszurüsten. Das ganze zog sich ziemlich in die Länge, daher wurde ich etwas kriebelig und wir setzten uns dann ab. Bei sochen Geschichten weiss ich jeweils nicht, was genau von mir erwartet wird. Weisse Haut = Geld. Natürlich wurde ich wieder mal mit Geschenken überhäuft. Ich habe die afrikanische Tracht dann einem meiner afrikanischen Brüdern weiter verschenkt. Der freute sich riesig.

Dann endlich am Flughafen. Beim Einchecken mussten dann noch ein paar Kilo vom Koffer ins Handgepäck, aber am Ende war alles im Flugzeug. Dieses war ziemlich voll mit kleinen Kindern. Zusätzlich hat mein Magen gegen die letzte – tja, vielleicht war es auch die davor – Portion afrikanisches Essen protestiert. Ich habe das ganze dann mit zwei Whiskeys kuriert, was eigentlich ganz gut geklappt hat. Die Reiseroute dieses mal: Abidjan, Zwischenstopp in Ouagadougou, Brüssel, Zürich!

Und jetzt: endlich wieder mal eine warme Dusche, ein weiches Bett, Frau und Kinder, Internet das einfach läuft. Wie schön ist es doch, zu Hause zu sein. Eben habe ich mir mit den Kids die Bilder und Videos angeschaut und ihnen erklärt, was ich in diesen drei Wochen alles so gemacht habe. Eliane hat gemeint, sie möchte nie in Afrika leben. Ich bin mir da eigentlich gar nicht so sicher. Denn schliesslich kann man mit so wenig, so viel Gutes bewirken. Ich habe den Kids von der Schule in Freetown erzählt und von den vielen Erwachsenen, die nicht lesen und schreiben können. Ich habe erzählt, dass wir 450$ brauchen, damit sie sich Bücher für den Unterricht kaufen können. Und dass eine Spende von 350$ schon genügen wird, die fünf besten Schüler auf die Prüfung vorzubereiten, die ihnen den regulären Schussabschluss ermöglicht. Und dass es nur 600$ pro Monat sind, die ausreichen, dass 80 bis 100 Schüler Lesen und Schreiben lernen. Ich habe ihnen erzählt, wie wir bald eine zweite Schule im Landesinnern beginnen möchten. Vermutlich reichen da 300$ bis 400$ pro Monat. Ich habe ihnen von den weiteren Möglichkeiten erzählt, wie wir helfen wollen. Und von „unserem“ Auto, das nun dort unten als Taxi das Essen für eine ganze Familie einfährt. Irgendwie schon toll, mit wie wenig wir so viel helfen können!