Eben komme ich überglücklich von unserer Weihnachtsfeier zurück. Ich habe schon einige Feiern erlebt, doch diese war mit Abstand die beste. Angefangen hat es eigentlich im Sommer mit einem Grill in einem Park. Wir haben als Vineyard ein paar mal einen Grill aufgestellt und gratis Würste und Salat verteilt. Dabei kamen wir mit einigen Menschen in Kontakt, die den Sommer durch viel im Park, den Winter durch viel im Bus sind. Es sind Menschen mit besonderer Geschichte, besonderer Vergangenheit, besonderer Lebenssituation. Seit dieser Zeit im Sommer sind viele Begegnungen, Kontakte, Gespräche, Freundschaften entstanden. Der eine oder andere kam ab und zu in den Gottesdienst oder man traf sich sonstwo. „Wieso feiern wir eigentlich nicht Weihnachten zusammen?“ hat einer gefragt. „Wieso nicht?“ dachte ich und viele mit mir und so wurde ein fantastischer Abend Wirklichkeit. Nach einem Planungstreffen vor einer Woche trafen wir uns diesen Samstag um 16 Uhr und haben gemeinsam gekocht, gemeinsam Tische aufgestellt, gemeinsam dekoriert, gemeinsam den Baum geschmückt, gemeinsam die Lieder geübt. Keine Spur von „wir machen was für sie“ – ganz einfach wir miteinander! Da war der junge Mann aus Algerien, der wohl bald als „Dublin-Fall“ nach Italien abgeschoben wird – da war der ältere Herr, der einige Zeit im Wald gelebt hat – da war der Familienvater mit den drei Kids, der sich an der Gitarre versucht – da war die Frau, die im Methadonprogramm ist – und da ist dieser Jesus, der vor zweitausend Jahren in einer dreckigen Krippe geboren wurde und sich auch heute nicht zu schade ist, in den Dreck unseres Lebens zu kommen.

Und – die Pastetlis und das Desserbuffet waren himmlisch….