Letzte Woche hatte ich Freunde zu Besuch,  die sich schon seit einiger Zeit von einem organisierten Christsein verabschiedet haben, um nach einem natürlichen und doch missionalen Christsein zu suchen. Es verabschieden sich immer wieder Menschen aus der organisierten Kirche, weil sie einfach die Schnauze voll haben: von enttäuschenden Leitern, vom Programm-Stress, vom ständigen Müssen. Doch leider geht dabei oft auch der Auftrag flöten: das Reich Gottes sichtbar zu machen. Man verabschiedet sich sozusagen in ein bequemes Durchschnitts-Christentum, das aus Freundschaften, Einfamilienhaus, Karriere und Kindern besteht. Eingestreut etwas religiöse Übung, um das schlechte Gewissen zu beruhigen.

Die Alternative ist weder Seeker-Sensitive, noch bessere Kirchenprogramme, noch der neuste Charismaten-Trend (ich habe gehört, die ganze Apostolen-Salbung soll wieder ganz chic sein). Eine Chance besteht darin, wenn wir verstehen, dass wir sowohl für unseren Glauben, wie auch für die Ausbreitung des Reiches Gottes wieder persönlich Verantwortung übernehmen. Kein Delegieren an einen Pastor, ein Programm, eine Kirche, sondern selber Ärmel hochkrempeln und selber die Bibel in die Hand nehmen.

Mein Freund hat für sich fünf Praktiken entwickelt, die ich eigentlich ganz cool finde:

  1. Meine persönliche Beziehung zu Gott lässt mich immer Jesus-ähnlicher werden
  2. Unser Glaube lebt in unserer Familie
  3. Ich helfe meine Kindern, Jesus nachzufolgen
  4. Ich lebe mit anderen Menschen in verbindlichen und inspirierenden Beziehungen, in denen wir uns die Wahrheit in Liebe sagen
  5. Ich helfe mit, dass sich Gottes Reich in meinem Umfeld ausbreitet und sichtbar wird.

Tja, geschrieben ist es schnell, es auszuleben braucht etwas mehr. Aber wir arbeiten dran.