„In teilweise bewusster Distanzierung von der prämillennialistichen und amiellennialistischen Position verritt man postmillennialistisch ein Geschichtsbild, das mit der Verwirklichung der Königsherrschaft Christi in der Geschichte als Folge der Verkündigung des Evangeliums rechnet“ hab ich eben in einem Buch lesen müssen. Das Müssen steht daher, weil es Pflichtlektüre für einen Studientag des IGW ist. Das Thema des Tages ist „Missionale Theologie“, was frei übersetzt eigentlich heisst: Ansichten über Gott und Christsein, die auch meine kirchendistanzierten Nachbarn verstehen. Das heisst auch die Nachbarn, die beide berufstätig sind und mit grosser Mühe ihre Kinder zwischen Fernseher und Schule erziehen wollen. Und auch für die Nachbarn, die noch voll im Saft sind und sich voll in die Karriere rein hängen. Und auch für den Nachbarn, der letztes Jahr seine Frau verloren hat und irgendwie immer so einen gläsigen Blick drauf hat. Kommt der wohl von all dem Flaschen, oder eher deren Inhalt, die er so regelmässig in sein Haus schleppt. Naja, was der oben zitierte Satz, den ich ja selber kaum verstehe, meinen Nachbarn bringen soll, weiss ich ja echt nicht. Doch was ich weiss, ist eines: Dieser Christus, um den es eigentilch geht, ist auch für meine Nachbarn gekommen. Er ist dran, in ihrer Lebenssituation zu wursteln und Wege zu finden, ihnen zu zeigen, wie krass er sie liebt und wie er Teil ihres Lebens werden kann. Ich hoffe mal, dass wir als Familie da ein gutes Vorbild und eine Hilfe auf diesem Weg sein können, mit oder ohne missionale Theologie!