Mit dem Gottesdienst vom 13. August 17 startet die Vineyard Aarau nach der Sommerpause.
Jesus hat jeweils seine Botschaft nicht direkt auf den Punkt gebracht, sondern Bilder aus dem Alltag verwendet. Seinen Jünger sagte er mal, sie sollen vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer aufpassen. Die Jünger haben es nicht auf Anhieb gecheckt, um was es ging. Jesus nahm aber nicht auf Brot oder Hefe oder Sauerteig bezug, sondern auf das Weltbild, das Gottesbild und die Ansprüche der religiösen Elite. Und im Zentrum ihres Denken stand eine Frage: Wann ist genug?
Meine Gedanken zum Bibeltext aus Matthäus 16 und einen Bezug zu unseren Fragen heute kannst du hier nachhören:
Matthäus 16
1 Eines Tages suchten die Pharisäer und Sadduzäer Jesus auf, um ihn herauszufordern. Dazu baten sie ihn um ein Zeichen vom Himmel. 2 Er erwiderte: »Abendrot verheißt gutes Wetter für den nächsten Tag, 3 Morgenrot bedeutet für den ganzen Tag schlechtes Wetter. Das Wetter könnt ihr anhand der Zeichen am Himmel gut deuten, aber die ganz offensichtlichen Zeichen der Zeit begreift ihr nicht! 4 Nur böse, treulose Menschen verlangen nach einem Wunder. Doch das einzige Zeichen, das ich ihnen geben werde, ist das Zeichen des Propheten Jona.« Damit ließ er sie stehen und ging.
5 Später, nach der Überfahrt über den See, bemerkten die Jünger, dass sie vergessen hatten, Brot mitzunehmen. 6 »Seht euch vor!«, warnte Jesus sie. »Nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und der Sadduzäer.«7 Sie meinten, er hätte das gesagt, weil sie kein Brot mitgenommen hatten. 8 Jesus wusste, was sie dachten, deshalb sagte er: »Euer Glaube ist so klein! Warum sorgt ihr euch ums Essen? 9 Werdet ihr es denn nie begreifen? Denkt doch an die fünftausend Menschen, die ich mit fünf Broten satt gemacht habe, und an die Körbe voller Brot, die danach noch übrig blieben! 10 Und denkt an die viertausend, die ich mit sieben Broten satt gemacht habe. Auch da blieb so viel übrig! 11 Wie könnt ihr nur auf den Gedanken kommen, dass ich vom Essen gesprochen habe? Ich sage es noch einmal: ›Nehmt euch in Acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und der Sadduzäer.‹«12 Da begriffen sie endlich, dass er nicht von Sauerteig oder Brot gesprochen, sondern die falschen Lehren der Pharisäer und Sadduzäer gemeint hatte.
In den Kommentaren nehmen wir die Bemerkungen und Fragen aus dem Gottesdienst auf. Diskutiere mit!
Sehr spannende Beobachtung. Wenn jemand uns Unrecht tut, dann ist es einfach, die andere Person als Feind zu sehen, abzulehnen, zu richten und so Sauerteig in seinem Leben Raum zu geben. Dieser Sauerteig führt dann zu Bitterkeit. Ein Ausweg ist, wie du richtig bemerkst, zu vergeben. Vergeben bedeutet nicht, das, was einen verletzt hat, als richtig zu bennen – Im Gegenteil. Es bedeutet, loszulassen und keine Steine zurück zu werfen.
Starkes Statement!! Zur Aussage „Wir sind keine Gemeinschaft der Richtigen – sondern der Falschen, der Zerbrochenen, der Schwachen. Denn nur so, finde ich auch mit meiner Zebrochenheit Platz und es kann sich etwas verändern.“
Nein, wir können es uns nicht leisten. Wenn wir Menschen ausschliessen, weil sie nicht unserem ideal von „richtig“ entsprechen, dann riskieren wir, Jesus auzuschliessen. Und wir sollten uns auch bewusst sein, dass unsere Vorstellug von richtig falsch sein könnte.
Auf der anderen Seite haben wir als Menschen, die Jesus nachfolgen und sich an seinem Leben und Botschaft orientieren, ein hohes Ideal. Jesus spricht von Sünde, von richtig und falsch. Jesus stellt hohe Ansprüche an uns, an unser Leben, unser Reden, unser Denken. Und da sich unsere Realität nie ganz mit unserem Ideal deckt, müssen wir mit dieser Spannung leben. Wir wollen nicht unser Ideal auflösen, denn dann würden wir Jesus nicht gerecht. Wir wollen aber auch nicht unsere Realität verweigern, dann würden wir anfangen ein Doppelleben zu führen. Und beides gleichzeitig festzuhalten, macht die Spannung des Lebens aus, die nicht immer toll, sicher aber bereichernd ist!
Jesus war gegen das Zählen, als die Jünger die Nachfolger des Johannes zählten. Dachte früher es sei weil die Anzahl keine Rolle spielt. Nun denke ich es ist weil man zum Zählen feststellen muss wer dazu gehört und wer nicht. Da war Jesus dagegen.
ui, Minenfeld. Ich bin nur wenig bewandert mit der katholischen Theologie. Aber so viel ich weiss, könntest du Recht haben, dass aus Sicht der Katholischen Kirche das Taufsakrament auch der Eintritt in die Kirche darstellt. Ich vermute, dass dies auch die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Erlösten bedeutet. Im Sinne von: wer getauft ist, gehört zu Christus!
Ich gehe von einem anderen Verständnis der Taufe und auch der Kirche aus. Ein Sakrament, wie eben die Taufe, macht eine geistliche Wahrheit sicht- und erlebbar. In der Taufe machen wir sichtbar und erleben wir, dass wir mit Christus gestorben und auferstanden sind. In diesem Sinne werden wir Teil der Gemeinschaft der Vergebenen. Mir gefällt nicht, wenn das auch die Gemeinschaft zu einer Kirche ausdrückt – auf der anderen Seite ist es aber auch wichtig, dass die Taufe in einem Kontext der Gemeinschaft sich abspielt. Letzthin habe ich gelesen: es braucht eine Minute, die gute Nachricht von Jesus zu verstehen – es braucht ein ganzes Leben, sie zu leben. Und so gehe ich davon aus, dass ein Mensch, der Jesus nachfolgen und seine Botschaft ernst nehmen will, andere Menschen braucht, die ihn unterstützen und auch herausfordern.
Was führt uns also als Vineyard Aarau zusammen? Aus meiner Sicht der Wunsch, gemeinsam Jesus zu erleben, ihm nachzufolgen und ihn in unserem Umfeld für andere Menschen sichtbar zu machen. Und alle, die diesen Wunsch teilen, sind herzlich willkommen!
13. August 2017 um 21:12 Uhr
Bitterkeit aufgrund Verletzungen: anstatt im Zerbruch zu vergeben wird Verletzung so oft auch zum Sauerteig.
13. August 2017 um 21:15 Uhr
Sehr spannende Beobachtung. Wenn jemand uns Unrecht tut, dann ist es einfach, die andere Person als Feind zu sehen, abzulehnen, zu richten und so Sauerteig in seinem Leben Raum zu geben. Dieser Sauerteig führt dann zu Bitterkeit. Ein Ausweg ist, wie du richtig bemerkst, zu vergeben. Vergeben bedeutet nicht, das, was einen verletzt hat, als richtig zu bennen – Im Gegenteil. Es bedeutet, loszulassen und keine Steine zurück zu werfen.
13. August 2017 um 21:18 Uhr
Starkes Statement!! Zur Aussage „Wir sind keine Gemeinschaft der Richtigen – sondern der Falschen, der Zerbrochenen, der Schwachen. Denn nur so, finde ich auch mit meiner Zebrochenheit Platz und es kann sich etwas verändern.“
13. August 2017 um 21:25 Uhr
Danke viel mal
13. August 2017 um 21:19 Uhr
Können wir es uns leisten, anders denkende und lebende Menschen auszuschliessen? Oder wie gehen wir damit um?
13. August 2017 um 21:32 Uhr
Nein, wir können es uns nicht leisten. Wenn wir Menschen ausschliessen, weil sie nicht unserem ideal von „richtig“ entsprechen, dann riskieren wir, Jesus auzuschliessen. Und wir sollten uns auch bewusst sein, dass unsere Vorstellug von richtig falsch sein könnte.
Auf der anderen Seite haben wir als Menschen, die Jesus nachfolgen und sich an seinem Leben und Botschaft orientieren, ein hohes Ideal. Jesus spricht von Sünde, von richtig und falsch. Jesus stellt hohe Ansprüche an uns, an unser Leben, unser Reden, unser Denken. Und da sich unsere Realität nie ganz mit unserem Ideal deckt, müssen wir mit dieser Spannung leben. Wir wollen nicht unser Ideal auflösen, denn dann würden wir Jesus nicht gerecht. Wir wollen aber auch nicht unsere Realität verweigern, dann würden wir anfangen ein Doppelleben zu führen. Und beides gleichzeitig festzuhalten, macht die Spannung des Lebens aus, die nicht immer toll, sicher aber bereichernd ist!
13. August 2017 um 21:21 Uhr
Jesus war gegen das Zählen, als die Jünger die Nachfolger des Johannes zählten. Dachte früher es sei weil die Anzahl keine Rolle spielt. Nun denke ich es ist weil man zum Zählen feststellen muss wer dazu gehört und wer nicht. Da war Jesus dagegen.
13. August 2017 um 21:32 Uhr
wow, was für eine coole Beobachtung…
13. August 2017 um 21:21 Uhr
Katholische Kirche: mit ihrer Taufe gehörst du dazu.
Was denkst du darüber?
13. August 2017 um 21:52 Uhr
ui, Minenfeld. Ich bin nur wenig bewandert mit der katholischen Theologie. Aber so viel ich weiss, könntest du Recht haben, dass aus Sicht der Katholischen Kirche das Taufsakrament auch der Eintritt in die Kirche darstellt. Ich vermute, dass dies auch die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Erlösten bedeutet. Im Sinne von: wer getauft ist, gehört zu Christus!
Ich gehe von einem anderen Verständnis der Taufe und auch der Kirche aus. Ein Sakrament, wie eben die Taufe, macht eine geistliche Wahrheit sicht- und erlebbar. In der Taufe machen wir sichtbar und erleben wir, dass wir mit Christus gestorben und auferstanden sind. In diesem Sinne werden wir Teil der Gemeinschaft der Vergebenen. Mir gefällt nicht, wenn das auch die Gemeinschaft zu einer Kirche ausdrückt – auf der anderen Seite ist es aber auch wichtig, dass die Taufe in einem Kontext der Gemeinschaft sich abspielt. Letzthin habe ich gelesen: es braucht eine Minute, die gute Nachricht von Jesus zu verstehen – es braucht ein ganzes Leben, sie zu leben. Und so gehe ich davon aus, dass ein Mensch, der Jesus nachfolgen und seine Botschaft ernst nehmen will, andere Menschen braucht, die ihn unterstützen und auch herausfordern.
Was führt uns also als Vineyard Aarau zusammen? Aus meiner Sicht der Wunsch, gemeinsam Jesus zu erleben, ihm nachzufolgen und ihn in unserem Umfeld für andere Menschen sichtbar zu machen. Und alle, die diesen Wunsch teilen, sind herzlich willkommen!