Am Samstag ging es zurück an den Flughafen. Dieser liegt gegenüber von Freetown, getrennt von einer Meeresbucht. Von Makeni her kommend umfahren wir diese und vermeiden so die Überfahrt mit der Fähre. Die Strassen sind mittlerweile alle geteert und entlang dieser führt auch eine Bahnlinie, auf der einmal pro Tag ein gigantischer Güterzug etwelche Schürfprodukte an die Küste führt. Ich möchte gar nicht wissen, welche westlichen Firmen hier ein weiteres Entwicklungsland ausbeuten. Doch ohne diese Auslandinvestitionen gäbe es Vieles an Infratruktur hier nicht. In den letzten Jahren wurden viele Strassen und Brücken von chinesischen Firmen gebaut. Die Kredite dafür kommen auch aus China und so werden die Aufträge jeweils gleich wieder an Chinesische Firmen vergeben. Auf der einen Seite wird vermieden, dass wertvolles Kapitel im Korruptionssumpf versickert. Auf der anderen Seite werden neu-koloniale Abhängigkeiten geschaffen. Wenigsten stellen die Chinesischen Firmen mittlerweile einheimische Arbeiter an. Vor einigen Jahren haben sie noch alle Arbeiter, also nicht nur die Ingenieure und Aufseher, aus China eingeflogen.
Zum Abschluss noch eine kleine Geschichte zu unserem Dorfbesuch. Nach dem Meeting durfte ich zusehen, wie Palmöl gewonnen wird, wie man Reis stampft, welche Wirkung Palmwein hat und lernte, wieso man hier kein Huhn kaufen kann, obwohl viele frei herum laufen. Diese werden nämlich den Söhnen des Dorfes, wenn sie zu Besuch kommen, als Abschiedsgeschenk mit gegegeben. Ich war dann ab meinem Huhn doch etwas überfordert. Zum einen aus Rührung, dass sie mich als einen der Ihren adoptiert haben, zum anderen aus purem Mangel an Wissen, wo und wie ich das Huhn zubereiten soll. Die zweite Herausforderung hat mir Glorious dann dankbar abgenommen.
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