Mittlerweile ist meine kleine Weiterbildung schon wieder einige Tage her. Ich hatte etwas Zeit, die Eindrücke zu verdauen, das gehörte zu verarbeiten und zu ordnen. Doch so richtig gut ist mir das bis jetzt nicht gelungen, also nicht so, als dass ich einen kurzen Bericht für den Blog verfassen könnte. Daher folgen hier einfach einmal drei unsortierte Gedanken.

Die Familientheorie von Bouwen geht davon aus, dass wir in unserer Nucleus-Familie lernen, Konflikte zu lösen. Diese Problemlösung übertragen wir dann auf andere Herausforderungen – ausserhalb der Familie. Ein Ansatz für Konfliktlösung liegt also darin, die Muster in der eigenen Familie wahr zu nehmen. Die Frage lautet dabei: Wie gehen wir in unserer Familie mit Angstspannungen um? Welche Emotionen kommen hoch und wie werden diese verarbeitet?

Die Famlientheorie von Bouwen sieht immer das System als ganzes. Es gibt also weder Täter noch Opfer, noch gibt es Patienten, die alleine therapiert oder verändert werden sollten. Es gibt ein System, das aufeinander reagiert. Ein weiterer Ansatz für die Konfliktlösung ist es, sich aus dem emotionalen Teil des Systems heraus zu lösen, ohne aber den Kontakt zu verlieren. Die Annahme ist simpel: wenn sich ein Element des Systems ändert, so wird dies das ganze System beeinflussen.

Die Aufgabe in der Konflikt-Bewältigung liegt also immer bei einem selber – der Selbst-Differenzierung. Das Ziel liegt darin, zu seinem authentischen Ich zu finden, aus seinen eigenen Werten und Überzeugungen heraus zu handeln, eine nicht-einschüchternde und beängstigende Präsenz einzunehmen. Der Prozess der Selbst-Differenzierung – oder sollen wir es einfach geistliche Reife oder gegründet sein in Jesus nennen? – soll jedoch nicht zu einer Abgrenzung vom System führen, sondern im Kontakt zu bleiben.

tönt doch spannend, oder?