Reich an Eindrücken, neuen Ideen und gedanklichen Herausforderungen sitze ich im Zug zurück nach Aarau. Eigentlich ist es schon erstaunlich, wie klein unsere Welt ist. Gestern um 5:30 Uhr ging es los nach Hamburg und heute Abend bin ich bereits wieder zurück in der Heimat. Dank elektronischem Ticket und iPhone ist das Fliegen ganz angenehm geworden. Eine halbe Stunde vor Abflug am Flughafen. Schnell durch die Kontrolle durch. Check in bereits zu Hause am PC. Ticket mit Sitzplatz auf dem iPhone. Und um 9:30 Uh sitze ich schon ein paar hundert Kilometer weiter in einem Seminar und höre zu, wie man natürlich Gemeinde leben kann. Der Inhalt des Seminars war nicht allzu viel Neues. Ich hab ja schon fast alle Bücher des Redners, Neil Cole, gelesen. Umso bereichernder waren dafür die Frage-Zeiten. Natürlich war ich immer der erste, der allerlei Fragen gestellt hat. Fragen zu Finanzierung, zu Minigruppen, zu Kulturveränderung in kongregationalen Gemeinden, zum missionalen Lebensstil. Und meine Erkenntnis: So schlecht sind wir in Aarau gar nicht unterwegs – im Gegenteil: wir leben schon einige der Dinge, die für die Kirche der Zukunft wichtig werden wird. Lebensstil statt Programm, Austausch statt Frontal-Teaching, Freisetzung statt Mitarbeit.
Noch bereichernder waren aber die Begegnungen und Gespräche mit den anderen Teilnehmern. Da war ein Roland aus Holland, der ein Netzwerk betreut, das in ganz Holland Gemeinden gründet. Da war ein Philipp aus Hamburg – ehemals Karlsruhe – der nach ein paar Jahren in einer erwecklichen emergimg church mit vielen Fragen und sehr ehrlich neue Wege sucht. Ach, wie cool ist es, wenn wir es wagen, gewohnte Wege zu verlassen und umbequeme Fragen zu stellen. Und da waren Kristian und Kim, die ihre Wohnung und ein Bett für mich bereit hielten und ihr Herz für mich öffneten. Die beiden sind seit zwei Jahren dran in Hamburg eine Vineyard zu gründen. Mit allen Hochs und Tiefs, im Moment leider eher Tiefs. Aber irgendwie glaube ich, dass Gott da dran ist, etwas ganz Tolles bei ihnen anzuplanen. Kristian war vorher bei den Anfängen und der Entwicklung der Jesus Freaks dabei. Und jetzt sind wir irgendwie über die Vineyard in einem engeren Sinm gemeinsam unterwegs. Und da lernen wir voneinander, leiden zusammen, freuen uns zusammen und sind gemeinsam unterwegs, um das Reich unseres Gottes sichtbar zu machen.